Keltengruppe Riusiava

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Rätselraten um Riusiava

Der Name Keltengruppe „Riusiava“ kommt natürlich nicht von ungefähr: Er hat einen engen Bezug zum Oppidum Heidengraben, das zwischen den modernen Gemeinden Erkenbrechtsweiler, Hülben und Grabenstetten lag. Die im Kern liegende alte Keltenstadt wird in der Literatur zwar als Elsachstadt bezeichnet, nach neueren archäologischen Erkenntnissen handelte es sich hierbei aber mit hoher Wahrscheinlichkeit um die legendäre Keltenstadt Riusiava. Deren Name geistert seit langem durch die antike Literatur. Vom alexandrinischen Mathematiker und Geografen Claudius Ptolemäus (ca. 87 bis 150 n. Chr.) in seiner „Geographia“ kartographiert, wurde lange Zeit angenommen, das antike Riusiava sei mit Rißtissen, einem ehemaligen römischen Kohortenkastell auf dem Gebiet des heutigen Ehinger Ortsteils Rißtissen, gleichzusetzen.

Neueren Überlegungen zufolge passen die von Ptolemäus angegeben Koordinaten aber eigentlich besser zum Oppidum auf dem Heidengraben. „Gänzlich klären wird sich die Sachverhalt wohl nie“, vermutet Beekmann. Für den Hobbyhistoriker und seine Mitstreiter jedenfalls befand sich Riusiava auf der Vorderen Alb: „Das Oppidum am Heidengraben war nachweislich ein wichtiger wirtschaftlicher Knotenpunkt und auch von seiner Größe her nicht unbedeutend. Auch der zeitliche Rahmen, den Ptolemäus vorgibt, passt auf den Heidengraben eigentlich viel besser als auf andere Orte.“

Geschichte zum Anfassen

Umtriebig ist sie schon, die Keltengruppe Riusiava des Fördervereins für Archäologie, Kultur und Tourismus (FAKT). Nach dem ersten großen Auftritt beim Keltenfest 2012 hat die buntgemischte Schar um Gründer Klaus J. Beekmann, seines Zeichens auch 2. Vorsitzender von FAKT, und den beiden Mitstreiterinnen Ursel Bernlöhr (künstlerische Leitung) und Gewandmeisterin Sigrid Kasparian schon einiges auf die Beine gestellt.

Etwa 20 Mitglieder zählt die Keltengruppe mittlerweile, vom Alter her ist alles vertreten. „Unser jüngstes Mitglied ist erst vier Jahre alt und hoch geht es bis 73, das bin dann ich“, bestätigt Beekmann. Willkommen ist jeder, egal welchen Alters und Geschlechts. „Wir wollen Geschichte erlebbar machen, sozusagen Geschichte zum Anfassen“, so der Initiator weiter. Und dafür haben sich die „modernen“ Kelten vom Heidengraben schon letztes Jahr im Vorfeld des Keltenfests mächtig ins Zeug gelegt. In mühevoller Handarbeit stellten sie selbst ihre historischen Gewänder her. Die Authentizität hatte ihren Preis: Nicht nur die Vertreter des männlichen Geschlechts kamen bei der Herstellung der Borten nach historischem Vorbild ganz schön ins schwitzen.

 

Artikel im Reutlinger Generalanzeiger zu unserer Keltengruppe Riusiava (Samstag 20.08.2012)

Artikel in der Südwestpresse (Mittwoch 01.08.2012)

Artikel bei Alb-Magazin (3/2012)

 Keltengruppe Riusiava auf dem Keltenfest am Heidengraben: